„Thlokomela“ zu Gast am Luhe-Gymnasium

Am Nachmittag des 19. Juni 2017 klingt der Rhythmus immer noch im Ohr: „Ewe Thina!“ oder „TiElosteAnutsa!“, wie wir es morgens lautstarkvoller Freude gesungen haben. Der namibische Chor „Thlokomela“ begeisterte zu Gast am Luhe-Gymnasium …

Der Name der 16-köpfigen Sängergruppe bedeutet so viel wie „Pass auf dich auf“. Der Leiter des Chors erklärte, sie wollen damit auf Gewalt und Drogen aufmerksam machen und gerade junge Leute warnen. Seit vier Wochen sind sie nun schon mit dieser Botschaft auf Tournee in Deutschland, das ja im Zeit des Kolonialismus über Namibia geherrscht hat - deswegen können sie auch ein bisschen deutsch, hauptsächlich aber Englisch, die offizielle Amtssprache Namibias. Das mit den Sprachen ist dort aber etwas komplizierter als bei uns: Es gibt mehr als 15 verschiedene Sprachen der verschiedenen Stämme, Deutsch, Englisch und das aus dem Deutschen entstandene Afrikaans. In einer dieser Sprachen studierten am Montag zwei Klassen, die 8B und die 9F, zusammen mit ihnen fünf Lieder ein, um sie dann vor den 5. - 7. Klassen vorzutragen.

Kein Wunder, dass die Lieder sich zum Verwechseln ähnlich anhören, aber das Projekt hat uns trotzdem  einen Heidenspaß bereitet. Wir lernten, die einfachen afrikanischen Volkslieder mit coolen Tanzbewegungen und in mehreren Lagen, zum Teil auch im Kanon, zu singen. Nachdem wir alle Stücke ausreichend geübt hatten, konnten wir den Sängern auch noch Fragen über ihr Wirken als Chor und ihr Land stellen. Die Gruppe verdient ihren Lebensunterhalt nämlich alleine durch ihre Auftritte. Das Singen ist in Namibia noch viel populärer als hierzulande. Allerdings gibt es auch dort momentan immer mehr junge Leute, die sich nicht mehr für Gesang interessieren. Die Sängergruppe findet das sehr traurig. Doch es bringt ihnen in ihrer Heimat immer noch genug Geld ein, um Tourneen in anderen Kontinenten zu veranstalten. Sie gehören zu den professionelleren, reicheren Chören, die von ihrer Musik leben können. Das glaubt man gern, nicht nur weil das Musizieren mit ihnen Spaß machte, sondern auch weil das Ganze schließlich einen wirklich tollen Klang hatte - Gesang, Stampfen, Trommel.

Man kann den Chor nur weiterempfehlen, er hat uns eine große Freude gemacht und gleichzeitig uns vieles über die Kultur Namibias gelehrt. Schon am Dienstag wird er in St. Marien auftreten, bevor er seine Tour für zwei Wochen fortsetzt und dann in die Heimat zurückkehrt.

Brian Lakämper

 

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